1.7. Das ungarische Graurind - ein Exportartikel auf vier Beinen

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Einleitung
Ein imposantes Tier mit exzellentem Fleisch
Geschlachtet und komplett „ausgeschlachtet“
Das Schicksal der Rasse nach dem 2. Weltkrieg

Das berühmte „Feszty-Panorama“ (auf Ungarisch: Feszty-körkép) ist ein etwa 1.800 m² großes Rundgemälde, benannt nach dem ungarischen Maler Árpád Feszty. Er stellt mit diesem Werk den Einzug der Magyaren ins Karpatenbecken, die so genannte ungarische Landnahme von 896 dar. Das Monumentalbild, entstanden zum 1000-jährigen Jubiläum dieses historischen Ereignisses, wurde 1896 auf der Budapester Millenniumsausstellung gezeigt. Heute ist es im Nationalen Historischen Gedenkpark in Ópusztaszer zu sehen. Auf diesem Gemälde, unweit von Fürst Árpád, sieht der Betrachter mehrere ungarische Grauochsen, einen großen Wagen ziehend. Unverwechselbar die ausladenden, geschwungenen Hörner der Tiere sowie ihr kräftiger Körperbau.

Doch gab es diese Tiere wirklich bereits im 9. Jahrhundert auf diesem Gebiet? Die Funde der Archäozoologen aus dieser Zeit können das nicht bestätigen. Im Gegenteil: Die Knochen, die bei den Ausgrabungen ans Tageslicht befördert wurden, weisen eher auf Tiere mit einer Widerristhöhe von nur 105 - 110 cm (beim Graurind zwischen 135 - 155 cm) und viel kleinere Hörner hin. Größere Exemplare gab es laut Forschung erst ab dem späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit.
Fesztys Darstellung ist also höchstwahrscheinlich ein Anachronismus, sie zeigt jedoch, dass der ungarische Grauochse schon damals etwas Symbolträchtiges für die ungarische Nation darstellte.

Über den Ursprung dieser besonderen Rinderrasse stellten Forscher und Wissenschaftler seit dem 19. Jahrhundert immer wieder neue Theorien auf: Die Tiere seien mit den Kumanen und anderen Völkern ins Land gekommen, die vor den Tataren auf der Flucht waren, behauptete die eine These. Andere meinten, die Graurinder wurdenvon den Ungarn bei ihren Beutezügen aus südlichen Ländern mitgebracht. Wieder andere vertraten die Meinung, sie seien erst während der türkischen Herrschaft von Völkern aus dem Balkan mitgeschleppt worden. Eine neuere Theorie geht eher davon aus, dass die Rasse aus der Kreuzung von kleineren, rothaarigen Rindern mit dem deutlich größeren Auerochsen entstanden ist. Diese These von László Matolcsi, die eine Kreuzung von aus Podolien mitgebrachten Rindern mit den im Karpatenbecken heimischen Tieren und eine bewusste Züchtung annimmt, scheint aufgrund der bisherigen Forschung am wahrscheinlichsten.

Der Auerochse (Bos primigenius) lebte sehr wahrscheinlich schon zu Árpáds Zeiten im Karpatenbecken. Er gilt erwiesenermaßen als Vorfahre aller Hausrinderrassen.
Viele Legenden ranken um den bereits ausgestorbenen Auerochsen. Aufgrund der Beschreibungen müssen es imposante und respekteinflößende Tiere gewesen sein.

Abu Hamid al-Gharnati, ein arabischer Reisender aus dem 12. Jahrhundert berichtet folgendermaßen:

„In Basgird (Karpatenbecken) lebt ein großes Wildtier. Das Tier ist so groß wie ein Elefant. Nur das Fell wiegt so viel wie das Gewicht von zwei starken Rindern. Der Kopf ist so groß wie der von einem Ochsen. Es wird gejagt. Sein Name ist attaya. Ein wunderbares Tier. Sein Fleisch ist ausgezeichnet und fettreich, seine Hörner sind so groß und so lang, wie der Rüssel eines Elefanten.“

Laut einer Sage wirkte auch beim Bau des Straßburger Münsters im 11. Jahrhundert ein solch gewaltiges Tier mit:

„Da kam ein Fuhrmann aus Ungarn nach Straßburg, mit einem riesigen Büffel oder Auerochsen. Solch einen großen Auerochsen hatte man in den Ländern am Rhein noch nie gesehen.Was aber alle noch mehr in Erstaunen versetzte, war nicht nur die kolossale Gestalt des Auerochsen, sondern auch seine gewaltigen Hörner. Beide waren gekrümmt und am Ende spitz. Jedes Horn hatte beinahe sieben Schuh. Das Tier hatte einen riesigen Körper und Riesenkraft. Allein zog der ungarische Büffel eine viel schwerere Last und Ladung als ein Gespann Pferde oder Ochsen. Mit bewundernswerter Leichtigkeit schleppte er die schwersten Steinquader. […] Jedermann in Straßburg kannte den gewaltigen ungarischen Ochsen und rühmte die Muskelkraft des Riesentieres.Nach vielen Jahren schwerer Arbeit starb der Büffel. Zur Bewunderung und zum Andenken hing man eines der gigantischen Hörner an einer Kette im Münster auf.“ Das etwa zwei Meter lange Horn war dort bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zu sehen.

Ein imposantes Tier mit exzellentem Fleisch

„Wer kein ungarischer Ochs ist, komm mir nicht zu nah!“, ruft Götz von Berlichingen im gleichnamigen Drama von Goethe, als er gefangen genommen werden soll. Nur wer die Kraft eines ungarischen Ochsen hat, hat gegen ihn im Kampf überhaupt eine Chance. In der deutschen Literatur wurde das mächtige Tier zur Metapher.

„Wie ist das ungarische Graurind? Es ist zäh wie der Steppenwolf, anspruchslos wie Gras auf salzigem Boden und du kannst es noch so viel mästen, das Fleisch bleibt so mager und muskulös wie beim Wildhasen.“, fasstder Rinderhirte János Kiss vomHortobágy die Vorteile der Rasse zusammen.

Viele Eigenschaften waren geradezu optimal für den langen Transportweg quer durch Europa:Das ungarische Graurind ist anspruchslos, braucht keine Stallung, nur Weidegras oder gemähtes Heu. Es kann sowohl im Winter als auch im Sommer draußen gehalten werden. Das typisch graue Fell wird im Herbst und Winter dicker. Mit Hilfe von Muskelbündelchen wird Luft unter den Haaren eingeschlossen, um das Tier vor der Kälte zu schützen. Aber auch die Sommerhitze vertragen die Graurinder problemlos: Im Sommer wird ihr Fell wieder dünner und die hellgraue Farbe schützt sie vor den Sonnenstrahlen.
Die außerordentlich starken Beine und die ausgeprägte Muskulatur machten es möglich, dass die Tiere die langen Marschrouten von manchmal bis zu 1.500 Kilometernohne Erschöpfungserscheinungen überstanden. Ein anderer wichtiger Vorteil war, dass die Herden nach den strapaziösen „Ochsentouren“ relativ schnell wieder zunehmen und die Gewichtsverluste aufholen konnten. Somit standen sie nach einer kurzen Mastphase raschwieder als Ware mit einem stattlichen Schlachtgewicht zur Verfügung. Wenn man das alles bedenkt, war das Graurind der optimale Exportartikel: einer, der sich selbst transportiert, also auf den eigenen vier Beinen vom Züchter zum Fleischmarkt läuft, wetterfest und transportsicher „verpackt“ ist und unterwegs nur relativ wenig Kosten verursacht.
Im Frühjahr und im Sommer wurden ca. 10-15 % des Ochsenbestandes für den Export ausgewählt. Ein Beispiel aus dem Jahr 1700 zeigt die Zusammensetzung der Herde: 25 % Jungochsen, 44 % Standardochsen mit einem Gewicht von 450-480 kg und 31 Prozent fette Ochsen, die 500 bis 650 kg wogen. Es gab aber auch Herden, die ausschließlich aus fetten Ochsen bestanden, diese waren auf den westlichen Märkten nämlich sehr begehrt.
Das Schlachtgewicht der „Ungarochsen“ erreichte oft das 2-2,5fache der heimischen Tiere. Aber nicht nur die gelieferte Fleischmenge, auch die Fleischqualität war ausschlaggebend für den Export. Auf den Märkten von Augsburg oder Nürnberg in der Frühen Neuzeit war das Fleisch der ungarischen Grauochsen am hochwertigsten und damit auch am teuersten. In Metzger-, Handwerks- und Schlachthausordnungen wird das ungarische Ochsenfleisch ganz oben mit dem höchsten Preis gelistet:Ein kulinarischerLeckerbissender damaligen Zeit.

Das Fleisch der ungarischen Graurinder ist dunkelrot und besitzt eine besonders feine Maserung. Diese dunkle Farbe entsteht durch den hohen Muskelpigmentgehalt. Es enthält viel Eiweiß und ist reich an ungesättigten Fettsäuren, an Vitamin B und E sowie an Mineralstoffen wie Eisen oder Zink. Beim Braten fällt das Fleisch weniger zusammen, da es nur sehr wenig Wasser enthält. Der Geschmack ist einzigartig und erinnert an den Geschmack von Wild.
Die Grauochsen waren auch als Zugtiere sehr beliebt, da sie Stärke und Ausdauer vereinten. In vielen Darstellungen sind sie vor Kutschen oder landwirtschaftlichen Geräten eingespannt zu sehen. Nachdem sie aber als gewinnträchtige Exportware für die westeuropäischen Fleischmärkte entdeckt wurden, erfolgte die Züchtung vorzugsweise für diesen Zweck.
Das besondere Merkmal derRasse sind die geschwungenen, furchteinflößenden Hörner. Die Hörner des Stiers sind kürzer, aber wesentlich dicker als die der Kuh. Diese sind länger und dünner. Die längsten und größten Hörner besitzen jedoch die Ochsen. Die meisten Hörner sind an der Spitze schwarz, an der Hornwurzel schmutzigweiß und in der Mitte weiß.

Wenn auch diese Kopfverzierungenauf den ersten Blick ziemlich ähnlich aussehen, bei genauerem Betrachten kann man eine große Vielfalt erkennen. Der Ethnologe Károly N. Bartha hat 25 verschiedene Bezeichnungen für die verschiedenen Hörnerformen in der ungarischen Sprache der Hirten aufgezeichnet. So gibt es z. B. Schnurrbart, Breze, Tulpe, Laute, gabelförmig, gedreht oder auch eine etwas asymmetrisch geratene Form, die man liebevoll„von Jesus berührt“ nannte.
Die Augen sind mandelförmig, dunkel und glänzend. Das Fell ist hell- bis dunkelgrau, nur die Kälber kommen mit einem rötlich-rehbraunen Fell auf die Welt, das ungefähr nach einem halben Jahr die graue Farbe annimmt. Die schwarze Schwanzquaste galt jahrhundertelang als Siegel, das die Originalität der Ware bezeugte und durfte deshalb nicht vom Schlachtkörper getrennt werden.
Das ungarische Steppenrind gilt neben anderen einheimischen Tierrassen wie demMangalica-Schwein (Wollschwein) oder demZackelschaf als „Hungaricum“ und steht unter Naturschutz.

OCHSE, STIER, BULLE, KUH
Was ist der Unterschied zwischen einem Ochsen und einem Stier?
Ein Ochse ist ein kastriertes männliches Rind. Das geschlechtsreife, nicht kastrierte männliche Tier heißt dagegen Stier oder Bulle. Durch die Kastration konnten die Tiere besser für die Arbeit als Zugtiere abgerichtet werden, aber auch das Wachstum wird so verlangsamt und die Ochsen brauchen im Vergleich zu Bullen die doppelte Zeit, bis sie ein passendes Schlachtgewicht erreichen. Das Fleisch eines Ochsen ist deswegen wesentlich feinfaseriger und schmeckt durch den veränderten Hormonhaushalt besser.
Das weibliche Tier heißt Färse oder Kalbin bis zum ersten Kalben, erst danach wird es als Kuh bezeichnet.
In altenhistorischen Aufzeichnungen werden diese Begriffe noch nicht eindeutig verwendet und oft miteinander vermischt.


Geschlachtet und komplett „ausgeschlachtet“

Die ungarischen Ochsen waren nicht nur als Fleischlieferanten wichtig, so gut wie das ganze Tier konnte verwertet werden.
Aus dem Talg (Unschlitt) der geschlachteten Tiere wurden weiße Seifenund Wagenschmiere hergestellt oder Kerzen geformt. Magen und Darm konnten als Wursthäute verwendet werden. Der gereinigte Darm wurde geräuchert, getrocknet und mit Öl behandelt, daraus konnten Saiten für Musikinstrumente oder Armbrustsehnen gemacht werden. Aus der äußeren Haut des Mastdarmes fertigten die Goldschmiede Werkzeug und Formen für die Blattgoldherstellung. Aus den Rinderknochen konnten die Zeitgenossen verschiedene nützliche Gegenstände wie Pfeifen, Tiegel, Döschen, Flöten oder Messer herstellen. Knochen und Knorpel dienten außerdem zur Herstellung von Leim, den Tischler, Buchbinder oder Hutmacher gerne für ihr Handwerk verwendeten. Die langen Hörner der Tiere waren äußerst begehrt, daraus konnten handwerklich begabte Meister die unterschiedlichsten Gegenstände wie Knöpfe, Kämme, Löffel, Trink- oder Gewürzbehälter, Laternenscheiben und Blashörner anfertigen. Viele dieser Gegenstände wurden auch mit eingeritzten wunderschönen Motiven geschmückt. Aus der rohen Haut bereiteten die Gerber große Lederstücke, die von Schuhmachern, Sattel- und Kutschmachern, aber auch von Buchbindern gerne genommen wurden. Das Ochsenblut diente als Rohstoff für eine besondere Farbe, die als„Berliner Blau“ bekannt wurde. Diese Farbe verwendete man beim Färben von Holz, Tuch oder Garn.Der sogenannte Ochsenziemer oder Ochsenfiesel, eine Art Peitsche, wurde aus getrocknetem Bullenpenis hergestellt. Sogar der Mist aus dem Stall fand Verwendung, als Dünger für die Felder oder getrocknet als Heizstoff.
Diese außerordentliche Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten verweist auf eine Zeit, als noch alles, was nützlich war, verarbeitet und nichts weggeschmissen wurde.
Zahlreiche Berufe hingen mit der Verwertung der Schlachttiere zusammen: Fleischer, Gerber, Kamm- und Knopfmacher, Seifenkocher, Kerzengießer, Lederer, Sattler, Leinenmacher, Bogner, Schuh- und Stiefelmacher, Instrumentenhersteller usw. Somit wurden auch diese Berufsgruppen am europäischen Ochsenhandel beteiligt und regelmäßig mit neuen „Rohstoffen“ aus Ungarn versorgt.

Das Schicksal der Rasse nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem 2. Weltkrieg und der Verstaatlichung der landwirtschaftlichen Betriebe in Ungarnwar das ehemals so gewinnbringende Graurind plötzlich nicht mehr wichtig. Man führte stattdessen Milchkühe aus der Sowjetunion ein, um diese mit den ungarischen Rindern zu kreuzen und bessere Milcherträge zu erzielen.
Mitte der 60er-Jahre wurden nur noch 180 Kühe und sechs Bullen in den ungarischen Staatsbetrieben gezählt. Imre Bodó und einigen anderen Tierzüchtern ist es zu verdanken, dass die Rasse damals nicht ausgestorben ist. ImHortobágyer Staatsbetrieb konntensieeinige Tiere verstecken.Ohne diese beherzte Aktion gäbe es womöglich nur noch einige wenige Exemplare in Ungarn, die man vielleicht noch im Zoo bestaunen könnte. Diese Initiative machte es möglich, die Graurinder zu erhalten und den Bestand später wieder zu steigern. Heute leben 20.000 Graurinder in Ungarn, vor allem auf dem Gebiet des Nationalparks Hortobágysowie im Nationalpark Kiskunság.Eine neuere Verbreitung verdankt die Rasse auch der Gründung der länderübergreifenden Kulturlandschaft Fertő-Neusiedler See. So weidet heute das Graurindauch wieder– wie damals – im Seewinkel an der ungarisch-österreichischen Grenze.
Nach der Wende, 1991 wurde die Vereinigung der Züchter des Ungarischen Steppenrinds (Magyar SzürkeSzarvasmarhátTenyésztőkEgyesülete) gegründet, die bis heute die Züchtung koordiniert. Die Produkte aus ungarischem Graurind sind als markengeschütztes Bio-Fleisch bzw. als Bio-Fleischprodukte erhältlich.

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2.3.6 Augsburg

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ENDSTATION OXENWEG:
DIE STADTMETZG

Das alte Schlachthaus von Augsburg (ab 1335) befand sich beim Kloster Maria Stern. Die Metzgerzunft Augsburgs ließ Anfang des 17. Jahrhunderts ein neues Gebäude, die Stadtmetzg errichten. Nach Plänen des berühmten Stadtbaumeisters Elias Holl wurde das Zunft- und Verkaufshaus der Metzger zwischen 1606 und 1609 gebaut. Der Standort war klug gewählt und bestens geplant: Das Haus steht über dem Lechkanal, der in Verbindung mit den beiden Portalen für Lüftung sorgte, außerdem konnten die Fleischabfälle in den Fluss geworfen werden, der diese aus der Stadt spülte. So wurden zwei Probleme, die Kühlung der Ware und die Entsorgung der Abfälle, gleichzeitig gelöst. Die beiden Portale zieren Ochsenschädel mit den typischen Hörnern. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude zur Reichsstädtischen Kunstakademie umfunktioniert, heute wird es vom Sozialamt der Stadt genutzt.

AUGSBURGS NEUES MUSEUM MIT INNOVATIVER MUSEUMSTECHNIK:
DAS FUGGER UND WELSER ERLEBNISMUSEUM

Das 2014 neu eröffnete Fugger und Welser Erlebnismuseum im Wieselhaus erzählt die Geschichte der beiden berühmten Kaufmannsfamilien im 15. und 16. Jahrhundert. Der Wirkungskreis der Fugger und Welser reichte von Indien bis Südamerika, ihre Macht und ihr Vermögen waren nicht nur für die damalige Zeit unvorstellbar.

Im Erdgeschoss werden die Handelsbeziehungen der Fugger und Welser in der ganzen Welt thematisiert. Der Gewölbekeller ist dem Thema Bergbau und Montanwirtschaft gewidmet, da ein Teil des riesigen Vermögens der Kaufleute aus dem Abbau verschiedener Edelmetalle von Silber bis Kupfer und aus dem Handel damit entstand. Im Obergeschoss trifft man Jakob Fugger und Bartholomäus Welser bei einem Disput „höchstpersönlich“. Die Figuren, von Schauspielern gespielt, werden durch Hologramm-Projektion und Ton zum Leben erweckt. Im obersten Stockwerk können die Besucher einen Augsburger Geschlechtertanz erleben und Augsburger Patrizier belauschen, die sich über Wirtschaft, Religion und Politik austauschen. Auch hier haben sich die Museumsplaner etwas Originelles einfallen lassen: Die Personen in Renaissancegewändern sehen auf den ersten Blick wie alte Gemälde in Bilderrahmen aus, doch die Bilder können sich auf einmal bewegen und führen Gespräche, wie in den Harry-Potter-Filmen.

Viele interaktive Stationen können im Wieselhaus entdeckt werden, dazu bekommt jeder Besucher am Eingang ein Pfeffersäckchen. In ihm befindet sich ein elektronischer Chip, mit dem sich die einzelnen Stationen steuern lassen.

Fugger und Welser Erlebnismuseum
Äußeres Pfaffengässchen 23
86152 Augsburg
Telefon: + 49 821-50207-0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.fugger-und-welser-museum.de

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2.3.4 Dachau Land

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Dachau
Röhrmoos
Bergkirchen
Markt Indersdorf
Petershausen
Altomünster
Pasenbach
Hohenkammer

Das Dachauer Land ist landschaftlich vielfältig und facettenreich. Zum einen findet man hier das tertiäre Hügelland mit seinen schweren Lehmböden, zum anderen die Münchner Schotterebene mit ihren Moosen. Kleine Flüsse wie die Amper und die Glonn durchfließen die Landschaft, die landschaftlich reizvollen Amperauen laden zum Wandern ein.
Der Landkreis bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Naturschätze sowie verschiedene Wander- und Fahrradrouten,nicht nur für Tagestouristen. Kulturelle Veranstaltungen wie die Dachauer Schlosskonzerte, der Dachauer Musiksommer, Volks- und Brauchtumsfeste ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Für eine Abkühlung in den heißen Sommermonaten sorgen die Badeseen, die über den ganzen Landkreis verteilt sind (Naturbad Vierkirchen, Karlsfelder See u.a.). Kulinarisches gibt es sowohl in den ländlichen Gasthäusern und Biergärten als auch in „fürstlicher“ Atmosphäre wie zum Beispiel direkt im Schloss Dachau.

DACHAU

Nordwestlich von München,an der Amper, liegt die Kreisstadt Dachau, deren Geschichte bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Die erste urkundliche Erwähnung von Dachau stammt aus einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 805, aus der Zeit Karls des Großen. Bereits ab dem 12. Jahrhundert diente Dachau als Sommersitz für zahlreiche bayerische Fürsten. Die Wittelsbacher ließen hier im 16. Jahrhundert ein Renaissanceschloss errichten.Im 19. Jahrhundert entdeckten die Maler Dachau und die Stadt wurde als Künstlerkolonie bekannt. Viele berühmte Künstler waren hier tätig wie Carl Spitzweg, Max Liebermann oder Lovis Corinth. Mit der Errichtung des Konzentrationslagers 1933 wurde die angesehene Künstlerstadt zum Inbegriff des menschenverachtenden NS-Terrors.Heute ist Dachau wieder eine lebendige Stadt, die mit einer schönen Altstadt, attraktiven Sehenswürdigkeiten und kulturellen Veranstaltungen zum Besuch einlädt.

DIE SOMMERRESIDENZ DER WITTELSBACHER:
SCHLOSSDACHAU MIT HOFGARTEN

Das Schloss Dachau geht auf eine frühmittelalterliche Burg der Grafen von Dachau zurück. Von 1546 bis 1577 wurde es unter den Herzögen Wilhelm IV. und seinem Sohn Albrecht V. durch die Münchner Hofbaumeister Heinrich Schöttl und Wilhelm Egkl zu einer mächtigen Vierflügelanlage im Renaissancestil ausgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die prunkvolle Renaissance-Holzdecke im Festsaal, die als eine der bedeutendsten in Süddeutschland gilt. Das Schloss diente den Wittelsbachern als Sommerresidenz. Heute ist nur noch ein Teil der Originalanlage erhalten, da KönigMax Joseph I. drei der vier Flügel abreißen ließ, die durch die Einquartierung napoleonischer Truppen schweren Schaden genommen hatten. Der Trakt mit dem barocken Festsaal blieb jedoch erhalten, hier finden heute Konzerte statt.Die reizvolle Lage des Hofgartens auf dem Schlossberg bietet einen grandiosen Panoramablick bis hin zu den Alpen.

Schloss Dachau
Kurfürst-Max-Emanuel-Platz
D-85221 Dachau
Telefon: +49 (0) 81 31 8 79 23
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www.schloesser.bayern.de

FÜRSTENHOCHZEIT IN DACHAU UND MÜNCHEN
„Nicht weniger als 521 ungarische Ochsen verspeist“

Im Jahre 1568 fand die prunkvolle und äußerst luxuriöse Hochzeit des bayerischen Erbfolgers Wilhelm V. mit Renata von Lothringen in München statt. Die Feierlichkeiten begannen im Dachauer Schloss und wurden in der Frauenkirche und auf dem Marienplatz fortgesetzt. „Während der Dauer dieses Hochzeitsfestes wurden nicht weniger als 521 ungarische Ochsen verspeist“, hielt der Chronist fest. Das umfangreiche Festprogramm enthielt neben den üppigen Mahlzeiten auch Schauspiel, Ballett, Maskenball, Schlittenfahrten und vieles mehr.

TOURISTENINFO KOMPAKT:
ALTES ZOLLHÄUSL

Etwa ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde für die Benutzung der innerörtlichen Straßen ein Pflasterzoll erhoben. Um 1820 wurde das Zollhaus in Dachau zu diesem Zweck gebaut. Das schnuckelige Häuschen in Gelb-Blau am Karlsberg mit gerade mal 18 Quadratmetern dient heute als Tourismusinformationsstelle für den Landkreis Dachau.

Informationsbüro im Alten Zollhäusl
Karlsberg 1a
85221 Dachau
Telefon: 08131 / 272 8605
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.tourismus-dachauer-land.de

EIN ORT DES ERINNERNS:
KZ-GEDENKSTÄTTE DACHAU

Am 20. März 1933 gab der Reichsführer-SS und kommissarische Polizeipräsident von München, Heinrich Himmler, die Errichtung des ersten Konzentrationslagers in Bayern bekannt.  Das Lager entstand in der ehemaligen „Königlichen Pulver- und Munitionsfabrik Dachau“, die im Ersten Weltkrieg erbaut worden war. Das KZ Dachau galt in der SS als „Musterlager“ und wurde zum Modell für alle anderen Konzentrationslager.
An die Toten des Konzentrationslagers erinnert heute die KZ-Gedenkstätte Dachau mit Museum, Archiv und Bibliothek, die am 9. Mai 1965 – zum zwanzigsten Jahrestag der Befreiung des Lagers durch amerikanische Soldaten am 29. April 1945 –eröffnet wurde.
„Der Weg des Erinnerns“ markiert mit zwölf Infotafeln die etwa 3 km lange Strecke vom Bahnhof zur KZ-Gedenkstätte, die die Häftlinge damals zurücklegen mussten.

KZ-Gedenkstätte Dachau
Alte Römerstraße 75
D-85221 Dachau
Führungen für Gruppen über:
Tourist-Information Dachau
Telefon +49 (0)8131 - 75287
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www.kz-gedenkstaette-dachau.de

KLARE RENAISSANCEARCHITEKTUR:
PFARRKIRCHE ST. JAKOB

Die Pfarrkirche St. Jakob ist schon von weitem sichtbar und überragt mit ihrem 44 Meter hohen, achteckigen Turm die Dachauer Altstadt. Sie steht inmitten von malerischen Bürgerhäusern direkt im Stadtzentrum.In den Jahren 1624–25 entstand der heutige Bau im Stil der Spätrenaissance. An dieser Stelle befand sich zuvor eine kleine spätgotische Kirche, aus der die Sakristei und das quadratische Untergeschoss noch erhalten sind.Unter der Leitung des Münchner Hofbaumeisters Friedrich Sustris erfolgte der Chorbau, das Langhaus wurde nach dem Entwurf von Hans Krumpper erbaut. Eine stattliche Sonnenuhraus dem 18. Jahrhundert ziert die Südseite, an der nicht nur die Zeit, sondern auch Monat und Sternzeichen abzulesen sind. Dachau und die Kirche St. Jakob liegen übrigens am berühmten Jakobsweg.

DAS MUSEUM DER KÜNSTLERKOLONIE:
DACHAUER GEMÄLDEGALERIE

Im 19. Jahrhundert entstand in Dachau eine der kunsthistorisch wichtigsten Künstlerkolonien Deutschlands, die die Entwicklung der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusste. Die ständige Ausstellung der Gemäldegalerie zeigt rund 200 Bilder und einige ausgewählte Skulpturen, die die Entstehung und Entwicklung der Landschaftsmalerei in Dachau von ihren Anfängen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein dokumentieren. Bekannte Maler, wie Christian Morgenstern, Carl Spitzweg, Eduard Schleich der Ältere oder Adolf Hölzel, Ludwig Dill und Arthur Langhammer verewigten das Dachauer Moos in ihren Bildern.

Dachauer Gemäldegalerie
Konrad-Adenauer-Str. 3
D-85221 Dachau
Telefon: +49 (0)8131  5675 0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.dachauer-galerien-museen.de

FRAUEN MIT PINSEL UND STAFFELEI:
Die Dachauer „Malweiber“

Um 1900 gab es auch zahlreiche Frauen, die sich für die Malerei interessierten, jedoch keine Zulassung zum Kunststudium bekamen. Sie lernten deshalb in privaten Malschulen in der Nähe der Künstlerkolonien und wurden von vielen abfällig als „Malweiber“ bezeichnet. Die zeitgenössische Meinung zu kunstschaffenden Frauen gibt Bruno Pauls „Simplicissimus“ von 1901passend wieder. „Sehen Sie Fräulein, es gibt zwei Arten von Malerinnen: Die einen möchten heiraten und die anderen haben auch kein Talent.“Unter den Dachauer „Malweibern“ gab es zahlreichebegabte Künstlerinnen wie Paula Wimmer, Maria Langer-Schöller, Emmi Walther, Ida Kerkovius u. a.Führungen zu diesem Thema bietet die Gästeführerin Nina Schiffner.
Weitere Infos: www.mein-letztes-wort.de/3-MW-Programm.html

RÖHRMOOS

HEILQUELLE UND BIERGARTEN:
KUR- UND WALLFAHRTSORTMARIABRUNN

Nur 8 km von Dachau entfernt, von Wäldern umgeben, befindet sich der beliebte Ausflugsort Mariabrunn. Die Geschichte der Wallfahrt begann im Jahre 1662, als einHolzfäller im Wald arbeitete und aus einer kleinen, noch unbekannten Quelle trank. Bald darauf war er von seinem Leiden befreit,dass ihn zuvor jahrelang plagte. In großer Dankbarkeit brachte er bei der Quelle ein Marienbild an. Diese wundersame Heilung sprach sich bald in der ganzen Gegend herum und sokamen viele Leidende zur Quelle, um durch das wundersame Wasser gesund zu werden.Kurfürst Ferdinand Maria ließ daraufhin die Quelle einfassen und eine Kapelle sowie ein Badehaus errichten.Seine Blütezeit erlebte Mariabrunnab 1863, als es von der „Doktorbäuerin“ Amalie Hohenester gekauft und betrieben wurde. Mit verschiedenen Teesorten, Kräutern, Bädern und Diäten erzielte sie viele spektakuläre Heilungen. In den damaligen Gästebüchern sind Adelige und anderewohlhabende Leute aus ganz Europa verzeichnet, darunter die österreichische Kaiserin Elisabeth, bekannt als Sisi.
Ein schöner Radweg führt heute von Dachau nach Mariabrunn, im Sommer kann man im lauschigen Waldbiergarten eine Pause einlegen.
Wallfahrtsort Mariabrunn
D-85244 Mariabrunn
Telefon: +49 (0)8139  8661
www.schlosswirtschaft-mariabrunn.de

BERGKIRCHEN

MIT DEM FLUSS LEBEN:
LEBENSADER MAISACH

Der 2,6 km lange flussbegleitende Freizeiterlebnispfad zwischen Bergkirchen und Günding bietet interessante Informationen zum Thema Wasser als Lebensraum und Ressource. In 13 Erlebnisstationen entlang derMaisachwird die Bedeutung von Wasser unter verschiedenen Gesichtspunkten dargestellt. So gibt es Stationen zu Baumarten und Biberbauten, zum Dachauer Moos und zur Energie aus Wasserkraft sowie auch Bewegungs- und Forschungsstationen.

MARKT INDERSDORF

ROKOKOPRACHT AUF DEM 7-KLÖSTER-WEG:
AUGUSTINER-CHORHERRENSTIFT MIT KLOSTERKIRCHE

Das ehemalige Kloster der Augustiner-Chorherren im Markt Indersdorf blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Pfalzgraf Otto V. von Wittelsbach gründete im Jahre 1120 das Chorherrenstift, um seine Schuld zu sühnen. Seine Sünde war, dass er König Heinrich V. 1111 bei der Gefangennahme von Papst Paschalis II. in Rom unterstützte. Zur Buße machte ihm der nächste Papst die Gründung eines Stifts zur Auflage. Nach dem großen Brand von 1264 wurde das Klostererneut aufgebaut und die Klosterkircheals dreischiffige Basilikaneu errichtet. Um 1432 wurde sie im gotischen Stil umgestaltet. Damals entstanden die Rosenkranzkapelle und der Südturm. Die heutige Rokokoausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Umbaumaßnahmen und die Innenraumgestaltung durch berühmte Freskenmaler wie Matthäus Günther und Georg Dieffenbrunner sowie den Stuckateur Franz Xaver Feichtmayrführten einerseits dazu, dass hier eine besonders prächtig ausgestattete Kirche geschaffen wurde, andererseits trieben die hohen Kosten das Kloster finanziell in den Ruin. Das Kloster Indersdorf ist eine der Stationen auf dem 7-Klöster-Weg, einem Radweg von ca. 100 km Länge. Die sieben Klöster sind: Schönbrunn bei Röhrmoos, Weichs, Indersdorf, Petersberg, Altomünster, Maria Birnbaum und Taxa.
Kloster Indersdorf
Marienplatz 4
D-85229 Markt Indersdorf
Telefon: + 49 (0)8136-80928-0
www.markt-indersdorf.de

PETERSHAUSEN

EIN BAYERISCHES NATURDENKMAL:
DIE HOHLE LINDE IN OBERMARBACH

In Obermarbach, einem Ortsteil von Petershausen steht die alte „Hohle Linde“, ein eingetragenes Naturdenkmal. Schief, von vielen Unwettern gebeutelt und etwas skurril anmutend, steht die urige Linde direkt an einer Straße. Der Baum hat einen Umfang von über 10 Metern, sein Alter wird auf 300 bis 400 Jahre geschätzt. Auf einer Seite ist ein dicker Ast ausgebrochen, so entstand die große Höhlung, die der Linde ihren Namen gab. Da eine Route des Oxenwegs auch durch Petershausen führte, kann man davon ausgehen, dass hier damals auch ungarische Ochsenherden vorbeizogen.

ALTOMÜNSTER

„DER SCHÖNSTE TURM IM KÖNIGREICH“:
KLOSTERKIRCHE ST. ALTO UND ST. BIRGITTA

Auch der Markt Altomünster war eine wichtige Etappe auf dem Oxenweg zwischen Freising und Augsburg. Auf einer alten Karte von Altomünster findet sich noch die Bezeichnung „Ochsengasse“. Den Namen erhielt Altomünster von dem Wandermönch Alto, der um 750 hier ein Kloster gründete. Um 970 errichteten die Welfen ein Benediktinerkloster, das ab 1056 von Nonnen bewohnt wurde. Seit 1497 gehört das Kloster dem Nonnenorden der Heiligen Birgitta von Schweden. Heute leben nur noch einige wenige Schwestern des Ordens hier.
Ein Besuch in Altomünster lohnt sich, denn hier befindet sich eine der prächtigsten Rokokokirchen Bayerns. König Ludwig I. bezeichnete den schlanken und hübsch gegliederten Turm der Klosterkirche als „der schönste Turm in meinem Königreich“.Bereits in spätromanischer Zeit stand an dieser Stelle eine Basilika. Die heutige Klosterkirche St. Altound St. Birgitta wurde 1763 von dem berühmten Baumeister Johann Michael Fischererrichtet. Eine Besonderheit des Gotteshauses sind die hintereinander gelagerten Innenräume: Der achteckige Hauptraum beherbergt die eigentliche Pfarrkirche, dahinter liegen der Nonnenchor, der Altarraum und dann der Mönchschor. In der Kirche unter dem Seitenaltar entspringt die Alto-Quelle, die den Marktbrunnen speist.

St. Alto und St. Birgitta
St.-Birgittenhof  9
D-85250 Altomünster
Telefon: + 49 (0)8254 8235

INSICHGEHEN:
MEDITATIVER WANDERWEG

Loslassen und Energie tanken in der Natur: Im Sommer 2012 wurde ein meditativer Wanderweg zwischen dem ehemaligen Klosterstandort Petersberg und dem Kloster Altomünster angelegt. Der spirituelle Spaziergang führt 9 km lang durch das Dachauer Land. Vierzehn Stationen mit Kunstwerken, Hörstationen und Sinnsprüchen regen zur inneren Einkehr, zum Nachdenken und zum In-Sich-Gehen bzw. Ins-Ich-Gehen an.
Weitere Infos: www.altomuenster.de/Freizeit-Touristik/Rad-undWanderwege/MeditativerWeg.aspx

DIE WELT DES GERSTENSAFTS:
BRAUEREIMUSEUM IM KAPPLERBRÄU

Das Brauereimuseum in Altomünster wurde im September 1985 von Hans Wiedemann sen. errichtet. Hier wird demonstriert, wie in früheren Zeitendas Bier in der Region hergestellt wurde. Bierkenner und Bierliebhaber können sich in die Welt des Bierbrauens von anno dazumal entführen lassen.Die GastwirtschaftKapplerbräuverbindet eine traurige Geschichte mit den Ochsentrieben (siehe Seite X).
Brauerei Kapplerbräu
Am Vogelgarten 2
D-85250 Altomünster
Telefon: + 49 (0) 8254 777
www.kapplerbraeu.de

PASENBACH

DIE VOTIVFIGUREN VON PASENBACH:
GABEN UNGARISCHER OCHSENTREIBER IN DER ST.-LEONHARD-KIRCHE

Im Ortsteil der Gemeinde Vierkirchen, in Pasenbach steht die St.-Leonhard-Kirche. Der heilige Leonhard war der Schutzpatron für das Vieh. Die Votivfiguren der Kirche mit den markantenHörnern stammen aus dem 18. Jahrhundert und könnten Gabender ungarischen Ochsentreiber sein.In Pasenbach entsteht ein Schaudepot für die Motivwagen des Leonhardiritts.

HOHENKAMMER

KLAR UND SYMMETRISCH:
SCHLOSS HOHENKAMMER

Bei Schloss Hohenkammer endet der Dachauer Oxenweg. Das Schlossgebäude ist seit 2003 im Besitz der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, die hier ein Hotel mit Gastronomie und ein Schulungszentrum betreibt.
Begründer des Schlosses Hohenkammer waren im 11. Jahrhundert die Herren von Camer, die sich 1042 hier niederließen. Das Schlossgebäude wurde erst im 15. Jahrhundert errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es bis auf die Mauernniedergebrannt, beim Wiederaufbau erhieltdas Schloss seine jetzige Form im bayerischen Renaissancestil. Im von Arkaden gesäumten Renaissance-Hof finden regelmäßig Konzerte statt.
Schloss Hohenkammer
Schlossstraße 20
D-85411 Hohenkammer
Telefon: +49(0)8137 93 40
www.schlosshohenkammer.de

DURCH DASDACHAUERLAND:
DER OXENWEG ALS RAD- ODER WANDERWEG

Von Tödtenried bis Schloss Hohenkammer kann man etwa 42 km lang nahezu steigungsfreiund immer gut beschildert den Spuren der ungarischenGraurinder weiter folgen, ob zu Fuß oder auf dem Fahrrad.Bei Pipinsriedzeigt ein großer Metall-Ochse den Radlern und Wanderern den Weg.

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2.3.5 Donaumoos

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Neuburg an der Donau
Schrobenhausen
Sandizell
Kleinhohenried
Hohenwart
Waidhofen
Gachenbach
Wander- und Radwege
Markt Rohr/Bachl
Nürnberg

Die LEADER-Region „Altbayerisches Donaumoos“ umfasst das Gebiet des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen und den Markt Hohenwart. Der AltbaierischeOxenweg nach Augsburg verläuft durch den Süden des Landkreises, durch das Schrobenhausener Land: von Hohenwart über Schrobenhausen weiter ins Wittelsbacher Land. Der Weg führt durch das Tal der Paar, eine der letzten naturnahen Flusslandschaften Bayerns mit vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten. Die sanfte Hügellandschaft lädt zu interessanten Wander- und Radtouren ein. Neuburg an der Donau war in der Frühen Neuzeit als Residenzstadt des Fürstentums Pfalz-Neuburg auch Ziel der Ochsentriebe aus Ungarn. Das Donaumoos, das der LEADER-Region ihren Namen gab, war ein unzugänglicher Sumpf und wurde erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts trockengelegt und besiedelt. Zur Unterscheidung zum „schwäbischen“ Donaumoos zwischen Ulm und Gundelfingen wird es auch als „altbayerisches“ Donaumoos bezeichnet.

NEUBURG AN DER DONAU

Neuburg, die Renaissancestadt an der Donau, liegt landschaftlich reizvoll im Donautal an der Grenze zwischen Fränkischer Alb im Norden sowie Donaumoos undtertiärem Hügelland im Süden.
Als eine der ältesten Städte Bayerns kann Neuburg auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Zur Römerzeit hieß die SiedlungVenaxamodurum. Im Mittelalter war Neuburg kurz Bischofssitz, später Hauptort einer Pfalzgrafschaft.Seine Blütezeit erlebte esjedoch als Hauptstadt des Fürstentums Pfalz-Neuburg zu Zeiten des berühmten Pfalzgrafen Ottheinrich. Er war ein typischer Vertreter des Renaissancemenschen: weltoffen und humanistisch geprägt. Zahlreiche wunderbare Bauten, wie das Residenzschloss, die Schlosskapelle und das Jagdschloss Grünau, sind in dieser Zeit entstanden.Durch Schaffung des neuen Fürstentums wuchs die Bedeutung der Stadt Neuburg und sie wurde Mittelpunkt für Hof, Hofstaat und Adlige mit entsprechenden Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung. Neuburg war in dieser Zeit auch ein wichtiges Endziel der Ochsentriebe. In verschiedenen Metzger- und Schlachthausordnungen wird das ungarische Ochsenfleich stets an erster Stelle mit dem höchsten Preis gelistet.

Schlachthaus- und Freibankordnung des Neuburger Stadtmagistrates für die Metzger, undatiert (wohl 1535)

Item das best ungerisch Ochsenflaisch das Pfundt umb 8 und 8 1/2 Pfennig
das gering umb    7 1/2 Pfennig
das best Landtochsenfleisch umb.    7 ½ Pfennig
das ringer umb    7 Pfennig
das best Rindflaisch umb    6 ½ Pfennig
das gering umb    6 Pfennig

 

Neuburger Bäcker-, Metzger-, Weinwirte- und Bierbrauer-Ordnung des Pfalzgrafen Ottheinrich vom 20. September 1554
Metzkher:

Alles Flaisch sollen sy nach dem Gewicht verkhauffenunnd dieser Zeitt bis auffverrer Ordnung in volgendemWerd hingeben:

Nemlich das gut HungarischFlaisch    umbsibendhalben Pfenning,
das inlendischOchsenflaisch        umb sechs oder sechsthalben d,
item das gut Rindflaisch            umb sechsthalben oder fünff d

 

DAS WAHRZEICHEN DER STADT:
RESIDENZSCHLOSS MIT BILDERGALERIE

Das Schloss ist auch das Wahrzeichen von Neuburg. Pfalzgraf Ottheinrich (1502-1559) ließ es als Residenz des 1505 aus den Erbstreitigkeiten zwischen den bayerischen Wittelsbachern hervorgegangenen Fürstentums Pfalz-Neuburg errichten.Im 17. Jahrhundert erhielt das Gebäude seinen barocken Ostflügel mit den markanten Rundtürmen. Im Schlosshof zeigt die Hoffassade in Sgraffitotechnik erstellte Szenen aus dem Alten Testament. In der Schlosskapelle, im ältesten protestantischen Kirchenbau Bayerns, sind Fresken von Hans Bocksberger zu sehen.Im Ostflügelerzählt die  Ausstellung „Das Fürstentum Pfalz-Neuburg“ mit 500 Exponaten – Porträts und Bildteppiche, Waffen, Möbel und kostbares Kunsthandwerk –von der Geschichte und dem Leben der hiesigen Fürsten.
Seit 2005 beherbergt das Schloss auch die Staatsgalerie Flämische Barockmalerei mit 150 Werken der bedeutendsten flämischen Meister wie Peter Paul Rubens, van Dyck, Teniers, Brueghel und vielen anderen.

Schloss Neuburg an der Donau
Residenzstraße 2
D- 86633 Neuburg an der Donau
Telefon: +49 (0)8431 6443-0
www.schloesser.bayern.de

SCHROBENHAUSEN

Die Stadt Schrobenhausen ist einerseits als Geburtsort des berühmten Porträtmalers Franz von Lenbach bekannt, andererseits als Stadt des Spargels. Schrobenhausen blickt auf eine 1200-jährige Geschichte zurück. 1310 erhielt die Ortschaft das Marktrecht, 1447 wurde sie zum ersten Mal als Stadt erwähnt.Schrobenhausen war eine wichtige Mautstation auf dem Oxenweg.
Eine schöne Altstadt mit einer weitgehend erhalten gebliebenen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert, mit 13 Türmen und dem Stadtwall, lädt zum Spazieren und Entdecken ein.

OCHSEN IN DIE PAAR WERFEN?
FLEISCHMANGEL IN SCHROBENHAUSEN IM 17. JAHRHUNDERT

Ein interessanter Fund aus dem Stadtarchiv von Schrobenhausen:
Der Schrobenhausener Stadtrat legte die Lebensmittelpreise fest, darunter auch die Preise für Fleisch, den sog. „Fleischsatz“. Jeder Metzger hatte sich daran zu halten. Die Preise waren natürlich nicht willkürlich, sondern mussten so kalkuliert werden, dass die Metzger zu diesem Preis auch liefern konnten. Gerade in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ermahnte der Rat der Stadt die Metzger immer wieder, „gutes Rindfleisch“ zu liefern, was offensichtlich nicht so einfach war. Am 5. Juli 1624 begehrten die Metzger einen höheren „Fleischsatz“, wie erin anderen Städten wie Aichach, München und Ingolstadt üblich war. Der Rat der Stadt reagierte auf diese Forderung so: „Darauf denselben zur Antwort geben, dass sie [die Metzger] so magere Küehe [damals wurden auch Ochsen darunter gezählt]allher bringen, dass man sie eher in die Paar werfen sollte.“Offensichtlich waren die Ratsherren mit der Qualität des Fleisches nicht zufrieden. Schriftlich belegt ist der Fall, dass der Schrobenhausener Metzger Hanns Pröckhel 1625 ungarische Ochsen aufgetrieben und dafür vom Rat einen höheren Fleischsatz beantragt hatte.

DER BERÜHMTE SOHN SCHROBENHAUSENS:
FRANZ VON LENBACH UND DAS LENBACHMUSEUM

Direkt an der Stadtmauer steht das Geburtshaus des Künstlers Franz von Lenbach (1836–1904), der als der bedeutendste Porträtmaler des 19. Jahrhunderts gilt. Lenbach porträtierte in seiner langjährigen Karriere mehrere Kaiser, einen Papst, zahlreiche andere wichtige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie weibliche Schönheiten seiner Zeit. Unter den Dargestellten sind zum Beispiel Otto von Bismarck, Papst Leo XIII., Franz Joseph I. oder Wilhelm Busch. Im Jahr 1936 erwarb die Witwe Lenbachs das Gebäude zurück und richtete es als Museum ein. Das Lenbachmuseum zeigt frühe Arbeiten, zahlreiche Studien, Skizzenbücher, Entwürfe und Bildnisse des Künstlers, aber auch Erinnerungsstücke und Mobiliar.

Lenbachmuseum
Ulrich-Peißer-Gasse 1
D- 86529 Schrobenhausen
Telefon: + 49 (0)8252 9098533
www.schrobenhausen.de

WO DER SPARGEL WÄCHST:
EUROPÄISCHES SPARGELMUSEUM

Im Amtsturm, wo vom 15. bis zum 18. JahrhundertVerurteilteihr karges Dasein im Gefängnis fristeten, ist heute ein europaweit einzigartiges Museum zu sehen: das Europäische Spargelmuseum.
Es wurde 1985 als Deutsches Spargelmuseum eröffnet und 1991 zum Europäischen Spargelmuseum erweitert. Die mehrfach ausgezeichnete Sammlung zeigt Exponate aus verschiedenen europäischen Ländern zur Geschichte und Kultur des Spargelanbaus: Arbeitsgeräte und Werkzeuge, alte Koch- und Kräuterbücher, Speiseutensilien, aber auch Originalbilder und Reproduktionen berühmter Spargeldarstellungen der Kunstgeschichte. Zu bewundern sind auch ganz seltene und kostbare Ausstellungsstücke wie eine wertvolle Spargeldeckeldose aus Meißen aus dem Jahr 1780, von der es weltweit nur noch zwei Exemplare gibt, einen Teller mit Spargelmotiven des bekannten Jugendstilkünstlers Emile Gallé oder die wunderschöne Spargelzange des russischen Hofjuweliers Carl Peter Fabergé von 1890.

GENUSSTIPP:
SPARGEL AUS SCHROBENHAUSEN

Spargel galt lange als „königliches Gemüse“, das sich nur die Wohlhabenden leisten konnten. Der Spargelanbau in größerem Stil begann in Deutschland erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Schrobenhausener Land fing alles damit an, dass ein Hesse namens Christian Schadt im Jahr 1912 den Oberhaidhof aufkaufte und mit der Züchtung des besonderen Gemüses begann. In den 20er- und 30er-Jahren schlossen sich immer mehr Betriebe in der Region seiner Idee an. Bald wurde der Schrobenhausener Spargel ein bayernweit gefragtes Produkt. Heute ist das Schrobenhausener Land das größte zusammenhängende Anbaugebiet Bayerns. Der hiesige Spargel ist mit dem EU-Siegel „geschützte geografische Herkunft“ versehen und damit eine EU-geschützte bayerische Spezialität.

SANDIZELL

IDYLLISCHE ANLAGE:
SCHLOSS SANDIZELL

Das idyllische Wasserschloss Sandizell bei Schrobenhausen ist eines der schönsten Landschlösser in Oberbayern. Es wurde um 1580 als Dreiflügelanlage im Renaissancestilerrichtet. Im Dreißigjährigen Kriegbrannte die Anlage bis auf den noch heute erhaltenen Ostflügel nieder.Von 1749 bis 1755 wurde Schloss Sandizell nach Plänen des Neuburger Baumeisters Johann Puchtler neu erbaut, mit einer Schlosskapelle und später mit einem Torturm ergänzt. Es war der Stammsitz des alten bayerischen Adelsgeschlechts von Sandizell. Heute ist das Gebäude im Privatbesitz, kann aber nach Voranmeldung mit Gruppen besichtigt werden. Der jährlich stattfindende Herbstmarkt „Mediterrano“ mit venezianischem Flair bietet südländische Produkte und vielfältige Erlebnisse von Gondelfahren bis Commediadell‘ Arte für die ganze Familie. Im Sommer versetzt ein mehrtägiges Mittelalterspektakel die Besucher in vergangene Zeiten zurück.

Schloss Sandizell
Schloßstraße 4
D-86529 Schrobenhausen
Telefon: +49 (0)8252 1624
www.schloss-sandizell.de

NATURDENKMAL BEI GOLLINGKREUT:
DIE TAUSENDJÄHRIGE EICHE

Südlich von Sandizell, am Ortseingang von Gollingkreut, begrüßt „die tausendjährige Eiche“ die Besucher. Mit einem Stammumfang von über 9 Metern ist die Gollingkreuter Eiche die viertgrößte Eiche Bayerns. Ihr tatsächliches Alter wird auf etwa 400 bis 500 Jahre geschätzt.

KLEINHOHENRIED

UMWELTBILDUNGSSTÄTTE UND FREILICHTMUSEUM:
HAUS IM MOOS

Das HAUS im MOOS befindet sich in Kleinhohenried-Karlshuld, mitten im Donaumoos. Die Einrichtung ist eine Umweltbildungsstätte mit Ausstellungen, großem Freigelände und einem weitläufigen Freilichtmuseum. Gleichzeitig beherbergt das Haus auch ein Tagungszentrum mit Übernachtungsmöglichkeiten in Mehrbettzimmern, insbesondere für Schulklassen. Eine Ausstellung dokumentiert die Trockenlegung, Besiedlung und Kultivierung dieses einzigartigen Naturraumes; das Freilichtmuseum  präsentiert landschaftstypische Mooshäuser. Auf verschiedenen Erlebnispfaden kann man Flora und Fauna des Donaumooses entdecken oderauf einem Zeitpfadin die Geschichte der Region eintauchen. Hier weidet übrigens auch diegrößte WisentherdeBayerns.
Beim alljährlichen Museumsfestim Sommerwerden den Besuchern historische Arbeiten wie Heu-Machen, Dreschen, Kartoffelernte oder „Gsott -Schneiden“gezeigt.

HAUS im MOOS
Kleinhohenried 108
D-86668 Karlshuld
Telefon: +49  (0) 84 54/95-205
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.haus-im-moos.de

HOHENWART

HEUTE EIN ZENTRUM FÜR BEHINDERTE MENSCHEN:
KLOSTER HOHENWART

Auf dem Klosterberg und schon von weitem zu sehen ist das Kloster Hohenwart, ein ehemaliges Kloster der Benediktinerinnen.Es wurde 1074 durch Graf Ortolf und seine Schwester Wiltrudis gegründet. Seit 1878 ist das Gebäude im Besitz der Regens-Wagner-Stiftung Dillingen. Der Dillinger Professor Johann Evangelist Wagner gründete in Hohenwartzusammen mit Theresia Haselmayr und anderen Franziskanerschwestern die „Taubstummenanstalt“ und weitere Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.Das war im 19. Jahrhundert eine revolutionäre Tat, da Behinderte damals weitgehend chancenlos waren. Auch heute noch wird das Klosterareal für die Sonderpädagogischen Fördereinrichtungen der Stiftung genutzt.
Auf dem Klosterberg steht die Pfarrkirche St.Georg, die auf der Stelle der ehemaligen Klosterkirche Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Der heilige Georg gilt als Schutzpatron von Markt Hohenwart und ist auch in seinem Wappen zu finden.

WAIDHOFEN

EIN ORT MIT GESCHICHTE:
POSTSTATION UND WIEGE DES SPARGELANBAUS

Waidhofenliegt idyllisch inmitten von fruchtbaren Spargeläckern, Hopfengärten und grünen Wiesen im reizenden Paartaal. Die Gemeinde war lange Zeit(von ca. 1530 bis 1802) die wichtigste und einzige Poststation der Thurn- und Taxis’schen Post im Raum Schrobenhausen, die auf dieser Strecke die Reichsstädte Augsburg und Regensburg verband. Das goldene Posthorn im Wappen der Gemeinde erinnert heute noch an diese Zeiten.Der Ort ist auch als die Wiege des Spargelanbaus bekannt. Im Jahr 1912 kaufte Christian Schadt den Oberhaidhof, der heute zur Gemeinde Waidhofen gehört und begründete damit den Spargelanbau im Schrobenhausener Land.

MIT GOTISCHEM TURM:
PFARRKIRCHE MARIÄ REINIGUNG

Die Pfarrkirche Mariä Reinigung und St. Wendelin, ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert,  wurde 1718 unter Beibehaltung des gotischen Turms neu erbaut. Die Deckengemälde mit leuchtender Farbgebung stammen von Melchior Seidl. Im Kircheninneren sind kostbare Barockaltäre und einige spätgotische Bildnisse zu sehen, darunter die Figur des „wunderbarlichen Viehpatrons und Nothelfers“  St. Wendelin. Auf dem Friedhof befindet sich das Grabmal der Mordopfer von Hinterkaifeck.

DER STOFF FÜR EINEN SPANNENDEN KRIMI:
DER FALL HINTERKAIFECK

Etwa 2 km von Waidhofen entfernt erinnert ein Gedenkstein daran, dass hier im Jahre 1922 auf dem Einödhof Hinterkaifeck in einer geheimnisumwitterten Nacht eine ganze Familie grausam ermordet wurde. Trotz intensiver Ermittlungen konnte der Fall bis heute nicht aufgeklärt werden. Die Mordopfer sind auf dem Friedhof in Waidhofen begraben. Der geheimnisvolle Fall beschäftigte die Presse und andere Medien, Filmemacher, Regisseure und Autoren mehrere Jahrzehnte lang. Die Mordnacht von Hinterkaifeck diente der Schriftstellerin Andrea Maria Schenkel als Vorlage für ihren Roman „Tannöd“, der zum Bestseller avancierte.

GACHENBACH

EINE BEKANNTE PILGERSTÄTTE:
WALLFAHRTSKIRCHE MARIA BEINBERG

Auf dem bewaldeten 501 Meter hohen Beinberg steht eine der schönsten Kirchen des Schrobenhausener Landes, die Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau. Einer alten Legende nach soll der Berg früher Steinberg geheißen haben. Nach einer Schlacht seien auf dem Berg nur noch Gebeine zu finden gewesen, daher der Name „Beinberg“. Die Kirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts errichtet und weist noch spätgotische Elemente auf. Der Barockaltar eines unbekannten Meisters stammt aus der Zeit um 1660. Der Innenraum der Kirche wurde 1767 im Rokokostil gestaltet. Die Decken und Wandgemälde sind Arbeiten des berühmten bischöflichen Hofmalers Ignaz Baldauf. Eine Marienwallfahrt entwickelte sich bereits um 1520. Zu den prominentesten Pilgern gehörte der Pfalzgraf Ottheinrich, Herzog von Pfalz-Neuburg. Die zahlreichen Votivtafeln erzählen von den Sorgen und Nöten der Wallfahrer.

WANDER- UND RADWEGE IM SCHROBENHAUSENER LAND

Radtouren und Wanderungen rund um den Oxenweg im Schrobenhausener Land sind in der Publikation „Wandern und Radfahren im Schrobenhausener Land“  ausführlich beschrieben und auch im Internet zu finden unter:
www.schrobenhausen.de/wandern-radfahren

MARKT ROHR/BACHL

Bachlin Niederbayern liegt auf den bekannten Oxenwegstreckenzwischen Straubing und Neustadt. Seit Menschengedenken heißt die Straße, die von Abensberg über Bachl nach Langquaid und Schierling führt, „die Ochsenstraße“. Auf der historischen Karte (Bayernatlas) ist der Begriff „Ochsenstraße“ direkt neben dem Ort Bachl vermerkt.
Das Gasthaus zu Bachl lag direkt an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen, der Ochsenstraße und der „Chaussee“ von Landshut über Kelheim nach Nürnberg und war damit
eine wichtige Raststätte  für Reisende und Handeltreibende. An der langen Stange vor dem Gebäude konnten Pferde und anderes Vieh während der Einkehr angebunden werden.

BEWEGENDE ZEITGESCHICHTE:
DAS LAGER BACHL

Das Lager Bachl, dessen Geschichte in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts beginnt, spielte in der Geschichte des Ortes eine wichtige Rolle. Zum Autobahnbau im Dritten Reich wurden viele Arbeiter gebraucht. An der Trasse vom Holledauer Dreieck nach Regensburg, westlich vom Dorf wurde damals ein Lager errichtet, in dem die Arbeiter aus den verschiedensten Regionen des Reiches untergebracht werden konnten. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden Kriegsgefangene aus verschiedenen Ländern in die Baracken des Lagers gebracht, um dort Zwangsarbeit zu verrichten. Das Lager war vermutlich eine Außenstelle des Stammlagers Moosburg und des Stammlagers Nürnberg. Noch vor Ende des Krieges fing man ab dem Herbst 1944 an, Flüchtlinge aus Batschka und Südungarn im Lager unterzubringen. Hinzu kamen 1945 und 1946 die Heimatvertriebenen. Das Lager war hoffnungslos überbelegt und die hygienischen Zustände katastrophal. Doch einige engagierte Leute vor Ort schafften es mit der Unterstützung des Landkreises Kelheim, die Lebensverhältnisse der Lagerbewohner in relativ kurzer Zeit zu verbessern. Sogar eine Lagerschule konnte für die Kinder eröffnet werden. Auch wenn viele Familien dann in andere Regionen weiterzogen oder nach Amerika auswanderten, blieb das Lager Bachl etwa 20 Jahre lang eine Übergangsstation für zahlreiche Heimatvertriebene.

OXENHAUSBACHL BEI KELHEIM

In Bachlstehtein Oxenhaus, ein geschichtsträchtiger dörflicher Treffpunkt am EuropäischenOxenweg. Im Begegnungshaus wird einerseits der Bezug des Ortes zum internationalen Ochsenhandel thematisiert, andererseits die Zeitgeschichte des LagersBachl während des NS-Regimes.Das neue Oxenhausam Kapellenweg soll auch als Treffpunkt und Veranstaltungsort das Leben der Dorfgemeinschaft bereichern.

ES SPUKT IM WALD BEI BACHL:
DIE SAGE VON DER HOPFENBACH-LENA

Der Hopfenbacheinfall ist eine geologische Besonderheit. Der kleine Flusslauf, der erst oberirdisch verläuft, fällt plötzlich in tiefere Gesteinsschichten ab undbahnt sich den weiteren Weg unterirdisch. Um dieses Phänomen zu „erklären“, wird in der Region folgende Sage erzählt:Im Gebiet des Hopfenbacheinfalls stand in früheren Zeiten ein großer Bauernhof, der Gruberhof. Das Anwesen gehörte einst einer stolzen, aber furchtbar geizigen und habgierigen Bäuerin, der Hopfenbach-Lena. Obwohl sie die besten und fruchtbarsten Felder in der ganzen Gegend hatte, stahl sie nachts den Nachbarn die Ährenbüschel vom Feld. Einmal zog gegen Abend ein fürchterliches Gewitter auf. Blitze zuckten durch die Dunkelheit und es donnerte schrecklich. Niemand traute sich bei diesem Unwetter hinaus. Die Lena aber ging wieder auf die Nachbarsfelder, um Ähren zu stehlen. Kaum hatte sie aber das Haus verlassen, fuhr ein gewaltiger Blitz hernieder und ein Donnerschlag krachte. Das ganze Anwesen samt der Besitzerin und ihren Töchtern war vom Erdboden verschwunden. Dort wo einst der mächtige Hof stand, blieben nur noch Erdlöcher zurück, und in ihnen verschwindet der geheimnisvolle Hopfenbach. Seit dieser Zeit, so erzählt man, spukt die Hopfenbach-Lena in den Wäldern als Geist herum.Wer ihr begegnet, soll das Kreuzzeichen machen. Die Lena schlägt die Leute in ihren Bann und nimmt sie mit in den Wald. Die Entführten müssen dann selbst wieder aus dem Dickicht herausfinden.

DIE WICHTIGSTEN ENDSTATIONEN DES OXENWEGS: NÜRNBERG UND AUGSBURG

Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Großstädte Nürnberg und Augsburg können im Rahmen dieses Projekts nicht vorgestellt werden. Einige Baudenkmäler und Orte, die in direktem Zusammenhang mit dem Ochsenhandel stehen, werden hier dennoch kurz aufgeführt.

NÜRNBERG

ENDSTATION DER OCHSEN IN NÜRNBERG:
DIE FLEISCHBRÜCKE UND DAS OCHSENPORTAL

Sicher liefen Jahrhunderte lang unzählige ungarische Ochsen über diese Brücke, um nach dem langen Marsch quer durch Europa hier geschlachtet zu werden. Die Fleischbrücke in Nürnberg, eine steinerne Brücke, überspannt den Fluss Pegnitz.Das Bauwerk stammt aus dem 16. Jahrhundert und zählt zu den bedeutendsten Brückenbauwerken der Spätrenaissance in Deutschland. Es standen jedoch schon früher verschiedene Holzbrücken und später eine weniger stabile Steinbrücke an dieser Stelle. Die erste urkundliche Erwähnung der Fleischbrücke stammt aus dem Jahre 1335. Feuer und Hochwasser machten die früheren Baukonstruktionen immer wieder zunichte und so wurde ab 1596–98 eine neue Brücke ohne Mittelpfeiler gebaut.Das im Stil der VenedigerRialto-Brücke errichtete Bauwerk wird als  die „bedeutendste Steinbogenbrücke der Spätrenaissance in Deutschland“ bezeichnet.Ein Jahr später wurde das Ochsenportal als Eingangstor von der Fleischbrücke zum steinernen Fleischhaus errichtet. Unter dem liegenden Ochsen mit den ausladenden Hörnern ist folgende lateinische Inschrift zu lesen:

OMNIA HABENT ORTVS SVAQVE IN
CREMENTA SED ECCE
QVEM CERNIS NVNQVAM BOS FVIT
HIC VITVLVS

Das heißt: Alles hat seinen Ursprung und Anfang, doch siehe, der Ochse, den du hier erblickst, ist nie ein Kalb gewesen.

Das Ochsenportal wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, die Statue des liegenden Ochsen 1950 durch eine Nachbildung ersetzt. Das liegende Tier hatte übrigens eine Weile zu kurze Hörner. Annamária Buda, Chefin der Diakonie in Ungarn, die bei einem Nürnbergbesuchauf diesen„Mangel“ aufmerksam wurde,spendete der Stadt echte ungarische Steppenrindshörner von der Puszta. Diese „Original-Ersatzteile“ zieren seit 2012 den Nürnberger Ochsen.

TIERISCH GUTE REDEWENDUNGEN:
DER OCHSENSPRUCH IN NÜRNBERG

Eine Redewendung der Nürnberger steht mit der Ochsenfigur auf der Fleischbrücke in Verbindung: Die Stadtbewohner benutzen den Ausspruch: „Na, des hätt mer der Ochs aff der Fleischbrüggnaaag'sacht“. Ins Hochdeutsche übertragen heißt es so viel wie: „Diese Antwort hätte mir der Ochse auf der Fleischbrücke auch geben können.“ Damit will jemand seine Meinung über eine sinnlose, unbefriedigende oder bereits bekannte Antwort kundtun. Falls man dem steinernen Ochsen, der über dem Portalliegt, Fragen stellen würde, so erführe man auch nichts Neues von ihm.

WO DAS FLEISCH VERKAUFT WURDE:
DAS FLEISCHHAUS AN DER FLEISCHBRÜCKE

Das Fleischhaus an der Fleischbrücke wurde 1570–71 errichtet. Davor standen hier bereits 73 Fleischbänke als Teil des Hauptmarktes. Fleisch wurde damals auf so genannten Fleischbänken verkauft. Jedes Jahr, in der Mitte der Fastenzeit fand eine Verlosung statt, bei der die einzelnen Fleischbänke unter den Metzgern aufgeteilt wurden. Von hier aus kam dann das Ochsenfleisch in die Küchen der wohlhabenden Bürgerfamilien.

TIERQUÄLEREI IM NÜRNBERGER FECHTHAUS:
OCHSEN- UND BÄRENHATZ

Das Fechthaus in Nürnberg, 1628 gebaut, war eine Art Vergnügungsstätte mit 3.000 Zuschauerplätzen. Fechtwettbewerbe, Akrobatik, Reitvorführungen und Ähnliches fanden in dieser „Arena“ statt. Eine ungewöhnliche und ziemlich grausige Nutzung erlebte das Fechthaus durch die Metzger. Bis zum Jahr 1759 veranstaltete die Fleischerzunft hier Tierhatzen. Dabei wurden angebundene Ochsen oder Bären auf grausame Weise von Hunden zu Tode gehetzt. Da sich bei diesen Veranstaltungen die Emotionen hochschaukelten und die Zuschauer oft randalierten, verbot der städtische Rat das barbarische Treiben.

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2.3.3 Wittelsbacher Land

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Friedberg
Ottmaring
Kissing
Dasing
Malzhausen
Sielenbach
Aichach
Kühbach
Inchenhofen
Spezialitätenwirte

Der Landkreis Aichach-Friedberg, nordöstlich von der Stadt Augsburg, wird seit den 1990er-Jahren als „Wittelsbacher Land“ bezeichnet. Diese Region warnämlich „die Wiege“ der Wittelsbacher, einesAdelsgeschlechts, das Bayern 738 Jahre lang regierte.Die Stammburg der Wittelsbacher stand inOberwittelsbach, heute ein Stadtteil von Aichach. Zwei Mitglieder der Dynastie – Ludwig der Bayer im 14. Jahrhundert und Kurfürst Albrecht von Bayern im 18. Jahrhundert – schafften es sogar bis zum Kaiserthron und wurden zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt. Die fast 750 Jahre andauernde, ununterbrochene Herrschaft der Wittelsbacher ist einmalig in der Geschichte der europäischen Dynastien.
Die altbayerischen Städte Friedberg und Aichach mit ihren malerischen Altstädten sind die wichtigsten Zentren des Wittelsbacher Landes. Schlösser und Paläste, Kirchen und Klöster der Region erinnern an die bewegte Geschichte und das Wirken der Wittelsbacher. Die sanfte, abwechslungsreiche Hügellandschaft lädt zum Wandern und Radfahren ein. Urige Wirtschaften und gemütliche Biergärten bieten sich dabei als Rastplätze an.Verschiedene Wanderwege durch das Wittelsbacher Land finden Sie im Internet unter: www.wittelsbacherland.de/id-19-wanderrouten.html

FRIEDBERG

Die altbaierische Herzogstadt, die 2014 ihr 750-jähriges Bestehen feierte, wurde 1264 von Herzog Ludwig II. und von seinem Neffen Konradinzum Schutz der herzoglichen Grenz- und  Zollstelle gegründet. Wichtige Handelswege führten bereits im Mittelalter durch Friedberg, wie die Salzstraße und auch der Europäische Oxenweg. Die im 16. und 17. Jahrhundert von Pest und Kämpfen gebeutelte Stadt kam erst nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder zu einer neuen Blütezeit und wurde zur europaweit bekannten Uhrmacherstadt.Beim alledrei Jahre stattfindenden historischen Altstadtfest „Friedberger Zeit“ wird der Besucher in die Epoche zwischen 1680 und 1790 versetzt. Alte Handwerkstraditionen oder der Brauch der Bäckertaufe werden zu neuem Leben erweckt, Gaukler und Musiker unterhalten die Gäste, Schützen, Wachen und fahrendes Volk mischen sich unter die Leute. Das beliebte Fest zieht Besucher aus der ganzen Region an.
Weitere Infos: www.friedberg.de , www.friedberger-zeit.de

WO DIE FRIEDBERGER UHREN TICKEN:
WITTELSBACHER SCHLOSS

Das Wittelsbacher Schlossmit Bergfried, ein Wahrzeichen der Stadt Friedberg, steht nördlich der Altstadt, auf einem kleinen Hügel, von einem Burggraben umgeben. Der Wittelsbacher Herzog Ludwig II. ließ die Burganlage im 13. Jahrhundert auf einer Anhöhe errichten, die zunächst als Grenzschutz diente. In der Zeit der Renaissance (1550–60) wurde die Burg zu einem Schloss umgebaut. In dem von Arkaden gesäumten Innenhof  finden Konzerte und Feste statt. Beeindruckend ist auch der Rittersaal mit seinem Gewölbe.
Das städtische Museum im Schloss zeigt neben Stadtgeschichtlichem auch eine einzigartige Uhren- und Fayencesammlung. Während des 17. und 18. Jahrhunderts war die Stadt ein Zentrum des Uhrmacherhandwerks. Die „kurfürstlich privilegierte Porzellanmanufaktur“ im Schloss produzierte von 1754 bis 1768 reich verziertes Fayence-Geschirr.
DER „KELLER OHNE WIEDERKEHR“ UND EIN EINGEMAUERTER MÖNCH
SPUKGESCHICHTEN IM WITTELSBACHER SCHLOSS

Im Wittelsbacher Schloss spukt es gewaltig, jedenfalls wenn man den alten Sagen Glauben schenken darf. Das Kellergewölbe des Schlosses wird auch als der „Keller ohne Wiederkehr“ bezeichnet. Laut einer Legende gab es abenteuerlustige Schatzsucher, die aus dem Schlosskeller nie wieder herausgekommen sind und auf den Stufen ihr Leben lassen mussten. Eine andere „Spukgeschichte“ erzählt von einem Mönch,der einen Alchemisten betrügen wollte. Er bot ihm eine geweihte Hostie, da er sich im Tausch dafür Gold erhoffte, doch letztendlich erhielt er eine schreckliche Strafe undwurde im Schloss eingemauert.

Museum im Wittelsbacher Schloss
Schlossstr. 21
D-86316 Friedberg
Telefon: + 49 (0)821 60021 48
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.museum-friedberg.de

EINE PERLE DES BAYERISCHEN ROKOKO:
WALLFAHRTSKIRCHE HERRGOTTSRUH

Der Überlieferung zufolge entstand die Kirche auf Initiative eines Friedberger Bürgers, der bei einer Pilgerreise in Gefangenschaft geriet und gelobte, eine Kapelle zu bauen, wenn er unversehrt wieder nach Hause gelangen würde. 1496 wurde das Versprechen eingelöst und die Kapelle errichtet. Der heutige Kirchenbau mit drei Schiffen, Turm und Chorrotunde entstand erst im 18. Jahrhundert. Die prachtvolle Wallfahrtskirche „Zu unseres Herrn Ruhe“, kurz nur „Herrgottsruh“ genannt, ist ein Juwel des bayerischen Rokoko. Bei der Ausstattung des Innenraumes mit Fresken und Stuck waren namhafte Künstler am Werk wie Cosmas Damian Asam, Matthäus Günther und die Gebrüder Feichtmayr. Der AltbaierischeOxenweg führt direkt an der Kirche vorbei. Auf den zahlreichen Votivtafeln im Kircheninneren sind häufig Rinder zu sehen. Vermutlich sind auch Gaben von Ochsenhändlern dabei, die ihre Dankbarkeit für den gelungenen Trieb und die Gesundheit der Tiere damit zum Ausdruck brachten.

BILDER ALS DANKSAGUNG:
VOTIVBILDER IN KIRCHEN

Seit dem Zeitalter des Barock bis heute sind Votivbilder oder Votivtafelnin der katholischen Kirche als Ausdruck der Volksfrömmigkeit sehr verbreitet. Das Anbringen der Tafel bedeutet eine öffentliche Danksagung für die Hilfe Gottes, Marias oder eines Heiligen, die jemandenaus einer kritischen Lebenssituation rettete.Die Darstellungen zeigen häufig kranke oder verletzte Menschen und Tiere, bei der Arbeit verunglückte Menschen, Soldaten und Kriegsszenen, Naturkatastrophen, wild gewordene Tiere u.a. Das Aufstellen oder Anbringen eines Votivbildes steht in enger Verbindung mit der Wallfahrt.Die auf Holz, Leinwand, Blech, Karton oder hinter Glas gemalten Votivbilder folgen oft einem bestimmten Schema: In den Wolken die himmlische Person, darunter die Figur des knienden oder betenden Stifters sowie der Hinweis „ex voto“mit Jahreszahl. Die Worte „ex voto“ bedeuten, dass die Spende aufgrund eines religiösen Versprechens (lat. votum) erfolgte.
Kirchenführungen über:

Touristinformation Friedberg
Marienplatz 5
D-86316 Friedberg
Telefon:+ 49 (0)821 6002-612
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www.friedberg.de

EINER MÄRTYRERIN GEWIDMET:
DIE WALLFAHRTSKIRCHE ST. AFRA IM FELDE

Die Kirche St. Afra im Felde südwestlich von Friedberg wurde der Überlieferung nach in der Nähe von der Stelle gebaut, wo die Heilige Afra starb. St. Afra ist die Patronin des Bistums Augsburg. Sie wurde 304 als christliche Märtyrerin verbrannt, weil sie nicht bereit war, dem christlichen Glauben abzuschwören und den römischen Göttern zu opfern.Die Wallfahrt zur Heiligen Afra findet jährlich am 7. August statt.
Eine erste Kirche wurde hier bereits im 12. Jahrhundert errichtet, im 15. Jahrhundert wurde sie dann im spätgotischen Stil erneuert. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt das Gebäude schwere Schäden. Die heutige Barockkirche entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts, wurde aber lange Zeit als Munitionslager genutzt. Erst 1878 konnte das Gebäude wieder renoviert und als Wallfahrtskirche seinem eigentlichen Zweck zurückgeführt werden.

St. Afra im Felde
Afrastraße 142
D-86316 Friedberg
Telefon: + 49(0)821 588680
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www.sankt-afra-friedberg.de

OTTMARING

UNVERBRAUCHTE LANDSCHAFT:
PAARTALWANDERWEG  UND PAARDURCHBRUCH

Der als Paar-Route bezeichnete Teil des Oxenwegs führt entlang des Flusses Paar. Wo damals die ungarischen Graurinder vorbeitrabten, kann man heute immalerischen Flusstal, am Wasser entlang schöne Wanderungen und Radtouren machen.
Der Paardurchbruch bei Ottmaring/Rederzhausen ist eine geologische Besonderheit: Der Fluss  mündet nicht in den Lech, sondern verlässt bei Friedberg-Ottmaring das Lechtal mit einer Biegung nach Nordosten. Durch die Erosionstätigkeit der unteren Paar wurde die Lechleite durchschnitten und so fanden untere und obere Paar zueinander.Das Gebiet um den Paardurchbruch ist Landschaftsschutzgebiet.Naturfreunde finden hier noch eine ursprüngliche Flusslandschaft mit Silberweidenurwald sowie seltene Tier- und Pflanzenarten.

KISSING / GUT MERGENTHAU

DER BAYERISCHE ROBINHOOD:
ERLEBNISWELT „BAYERISCHERHIASL“

Südlich vom AltbaierischenOxenweg liegt die Stadt Kissing. Hier wurde 1736 der berühmt-berüchtigte Wilderer und Räuberhauptmann Matthäus Klostermayr, der „Bayerische Hiasl“ geboren. Mit seiner aus bis zu 30 Personen bestehenden Bande überfiel er Amtsstuben und andere öffentliche Einrichtungen. Das so erbeutete Geld verteilte er des Öfterenunter der armen Bevölkerung, er wurde deshalb als Volksheld verehrt.1771 wurde er in Dillingen öffentlich und äußerst grausam hingerichtet. Der Hiasl soll Schiller als Vorlage für seine Figur Karl Moor im Theaterstück „Die Räuber“ gedient haben. 2006 wurde auf Gut Mergenthau bei Kissing die„Hiasl-Erlebniswelt“ eröffnet, die das spannende Leben des „bayerischen Robin Hood“ thematisiert. Neben einigen ausgestellten Originalstücken werdendie LebensstationenKlostermayrs in Dioramen und Schaubildern nacherzählt.

Historischer Förderverein „Bayerischer Hiasl“ Kissing e.V.
Telefon: + 49 (0)8233 64 75
www.kissing.de
www.hiasl.augsburg-tourismus.de
(Nur von Mai bis Oktober, an Wochenenden bzw. nach Vereinbarung zu besichtigen.)

DASING

DER FAMILIENTIPP:
WESTERN-CITY UND KARL-MAY-FESTSPIELE

Kaum verlässt man die Autobahn München-Stuttgart bei Dasing, schon befindet man sich im Wilden Westen. Cowboys und Indianer bevölkern diebunte Westernstadt. Kleine und große Besucher können in die Atmosphäre der Westernfilme eintauchen,echte Pferde reiten, Pfeile verschießen, Lassos schwingen, Hufeisen werfen,aufregende Reit- und Stuntshows erleben. Die Karl-May-Festspiele mit Freilichtaufführungen im Sommer locken jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Auf der 70 Meter breiten Naturbühne kann man die Geschichten um Winnetou und Old Shatterhandlive erleben.

Fred Rai Western-City
Neulwirth 3
D-86453 Dasing
Telefon: +49 (0)8205-225
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.western-city.de

NACHHALTIG EINKAUFEN:
BAUERNMARKT DASING

Täglich frische Lebensmittel und andere Naturprodukte direkt aus der Region bietet der Bauernmarkt Dasing an 364 Tagen im Jahr. Die Markthalle direkt an der Autobahn ist das größte bäuerliche Direktvermarktungsprojekt in Bayern. Neben erntefrischem Obst und Gemüse, Fleisch, Milchprodukten, Backwaren und Getränken erhalten die Kunden auch von den Bäuerinnen der Region selbst gemachte Produkte wie Marmelade, Liköre u. Ä.DasSelbstbedienungsrestaurant und der Biergarten im Sommer bieten bayerisch-schwäbische Schmankerl.

Bauernmarkt Dasing
An der Brandleiten 6
D-86453 Dasing
Telefon:  +49 (0)8205 95991-0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.bauernmarkt-dasing.de

MALZHAUSEN

EIN ROSENKRANZ FÜR DIE SEELEN DER VIEHTREIBER:
DIE LEGENDE VON MALZHAUSEN

In der kleinen Ortschaft Malzhausen ist folgende Geschichte überliefert:„Als schon längst keine Ochsen mehr aus Ungarn durch Malzhausen getrieben wurden, hörten die Anwohner besonders in der Zeit um Allerseelen nachts die Viehtreiber fluchen und schreien. Die Malzhausener glaubten, deren Seelen fänden keine Ruhe. Deshalb wurde für die verlorenen Seelen zur Allerseelenzeit täglich der Rosenkranz gebetet – und es wurde still. Die Hofbewohner sollen diesen Brauch bis Anfang des vorigen Jahrhunderts aufrechterhalten haben.“

SIELENBACH

BAROCK MIT BYZANTINISCHER NOTE:
DIE WALLFAHRTSKIRCHEMARIABIRNBAUM

Am Fluss Ecknach, südlich von Sielenbach, steht die imposanteWallfahrtskirche Maria Birnbaum, ein außergewöhnliches Schmuckstück der Barockkunst. Sie wurde 1661–1668 als erste Kuppelkirche nördlich der Alpen errichtet. Die silbern schimmerndenKuppeln erinnern an byzantinische Bauten, doch auch italienische Einflüsse spielten beim Bau des Gotteshauses eine große Rolle. Die Wallfahrt entstand, als schwedische Soldaten ein Marienbild verstümmelten und in den Teich warfen. Ein Sielenbacher Dorfhirte rettete das Bild und stellte es in einen hohlen Birnbaum. Daraufhin ereigneten sich Wunderheilungen und immer mehr Pilger kamen zu diesem Ort. Ein Teil des Birnbaumstammes mit dem Gnadenbild befindet sich heute im Hochaltar der Kirche.
Wallfahrtskirche Maria Birnbaum
Maria-Birnbaum-Straße 51-53
D-86577 Sielenbach
Telefon: +49 (0) 82 58 / 99 85 – 0
www.maria-birnbaum.de

AICHACH

Die altbayerische Herzogstadt an der Paar war eine wichtige Station auf dem Oxenwegvon Schrobenhausen nach Augsburg. Kaiser Ludwig der Bayer verlieh der Siedlung 1347 das Stadtrecht.Die Geschichte der Stadt Aichach ist eng mit der Geschichte der Wittelsbacher verknüpft. Der mittelalterliche Stadtkern, eingerahmt von den zwei historischen Stadttoren, bietet einige Sehenswürdigkeiten wie das barocke Rathaus, die spätgotische Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ oder die hübsch restaurierten Wehrtürme.

ARCHÄOLOGISCHE FUNDE IM STADTTOR:  
WITTELSBACHER MUSEUM

Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind die zwei Stadttore und einige Türme erhalten geblieben.Im Unteren Stadtturm wurde im Juli 1989 das Wittelsbacher Museum als Zweigstelle der Archäologischen Staatssammlung München eröffnet.Die Ausgrabungen auf der Burg Oberswittelsbach bilden den Schwerpunkt der Ausstellung.  Vom Turm aus hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt.

Wittelsbacher Museum
Zweigmuseum der ArchäologischenStaatssammlung München
Unteres Stadttor
86551 Aichach
Telefon: + 49 (08251) 827471
www.aichach.de

STADTGESCHICHTE UND EIN LEGENDÄRER BÜRGERMEISTER:
STADTMUSEUM AICHACH

Das2008 eröffnete Stadtmuseum Aichach zeigt einen abwechslungsreichen Querschnitt durch die Kunst- und Kulturgeschichte der alten Herzogstadt Aichach und ihrer Umgebung. Auf mehr als 1.000 Quadratmetern werden Exponate zur Landes- und Stadtgeschichte, zur bäuerlichen und bürgerlichen Kultur, zu Handel und Handwerk, Trachten und Volkskunst präsentiert. Eine Kuriosität des Museums istdie Sammlung von Einquartierungszetteln aus der Zeit der napoleonischen Kriege, die der damalige Bürgermeister Lorenz Gerhauser ab dem Jahr 1803 zu einer 15 Meter langen Papierbahn zusammengefügt hat. Er zahlte einem französischen General 3.000 Gulden aus seinem Privatvermögen, um eine Plünderung der Stadt abzuwenden und quartierte viele Franzosen unentgeltlich ein. Die eigenartige Zettelsammlung fertigte er wahrscheinlich in der Hoffnung an, nach dem Krieg eine finanzielle Entschädigung zu bekommen.

Stadtmuseum Aichach
Schulstraße 2
D-86551 Aichach
Telefon: +49 (0)8251 827472
www.stadtmuseum-aichach.de

AICHACH/UNTERWITTELSBACH

WO DIE KLEINE SISI SPIELTE:
DAS SISI-SCHLOSSUNTERWITTELSBACH

Im Aichacher Stadtteil Unterwittelsbach steht das hübsche Wasserschloss, in dem die berühmte Sisi vermutlich einen Teil ihrer Kindheit verbrachte. Die legendäre Sisi – Elisabeth, Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn, die schönste Frau ihrer Zeit, ist bekannt aus der Geschichte, aus den berühmten Filmen mit Romy Schneider sowie aus Musical und Literatur.
Sisis Vater, Herzog Max in Bayern,erwarb 1838 das Wasserschloss in Unterwittelsbach alsSommerresidenz, ließ es rundum erneuern und neu möblieren. Eine Lithografie aus dem Jahre 1844 zeigt die ganze Familie: Herzog Max im Kahn und seine Frau Ludovika mit einem kleinen Mädchen im Türrahmen des Schlosses, das die vierjährige Sisi darstellen soll. Die kleine Elisabethsoll hier viele vergnügte und unbeschwerte Sommertage als Kind verbracht haben. Architektonisch einzigartig ist auch die Schlosskapelle, die Herzog Max ebenfalls restaurieren ließ: Hier verschmilztder neugotische Stil mit maurisch-orientalischen Elementen.
Das Sisi-Schloss ist von November bis Mitte Mai geschlossen, von innen kann es während der jährlichen Sisi-Ausstellungen besichtigt werden.Unterwittelsbachist auch eine Station aufder „Sisi-Straße“, die von Augsburg bis ins ungarische Gödöllőoder bis nach Triest in Italien führt.

Sisi-Schloss
Klausenweg 1
D-86551 Aichach
Telefon: + 49 (0)8251891869

KÜHBACH

WO SISISVATER RAUSCHENDE FESTE FEIERTE:
SCHLOSS KÜHBACH

Das heutige Schloss entstand aus einem im Jahre 1011 gegründeten Kloster der Benediktinerinnen. 1831 kam das Gebäude in den Besitz von Herzog Max in Bayern, dem Vater der legendären Sisi. Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1860 wurde das Schloss im klassizistischen Stil als Dreiflügelanlage neu aufgebaut. Der Herzog nutzte das Schloss gerne für ausgiebige Feste und ließ den Park und den prächtigen Schlosssaal nach seinen Vorstellungen neu gestalten. Heute ist das Gebäude im Privatbesitz der Familie Beck-Peccoz und kann von innen nicht besichtigt werden. Die bronzenen Steinböcke vor dem Haus stellen die Wappentiere der Familie Beck-Peccozdar. Direkt neben dem Schloss befindet sich die Kühbacher Brauerei und ein großzügig angelegter Biergarten im Schlosspark. Sehenswert ist auch die ehemalige Klosterkirche St. Magnus.

INCHENHOFEN

PILGER UND LEONHARDIRITT:
WALLFAHRTSKIRCHE ST.LEONHARD

Jahrhundertelang war der kleine bayerische Ort Inchenhofeneines der wichtigsten Wallfahrtsziele in Europa, nur noch übertroffen von Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela. Noch heute führt aus jeder Himmelsrichtung eine Straße auf die Wallfahrtskirche zu, die 1450–57 im spätgotischen Stil errichtet wurde. Nach einem Brand erhielt das Gotteshaus eine Neugestaltung im Stil des Rokoko. Das Hauptfresko vom bischöflichen Hofmaler Ignaz Baldauf stellt das Leben und Wirken des Heiligen Leonhard dar. Er war der Schutzpatron der unschuldig Gefangenen, der Geisteskranken, der Gebärenden und später auch der Beschützer des Hausviehs. Höhepunkt des Wallfahrtjahres ist der älteste altbaierischeLeonhardiritt Anfang November, ein farbenprächtiges Ereignis mit vielen Besuchern. Auf dem meditativen Wanderweg rund um Inchenhofen (7, 2 km) erfährt man Wissenswertes über die Geschichte der Wallfahrt.

Pfarrkiche St. Leonhard
Zisterzienserplatz 1
D-86570 Inchenhofen
Telefon: +49 (0)8257 1220
www.pfarrei-inchenhofen.de

SPEZIALITÄTENWIRTE IM WITTELSBACHER LAND

Wer das Wittelsbacher Land besucht, sollte sich auch das Original Wittelsbacher „Oxenfleisch“ nicht entgehen lassen. Zehn Spezialitätenwirte aus der Region bieten Ochsengerichte in höchster Qualität an. Das „Oxenfleisch“, das im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit als kulinarische Köstlichkeit und als bestes Rindfleisch schlechthin galt, ist besonders feinfaserig, zart und weist eine feine Marmorierung auf.Von der Aufzucht bis zur Schlachtung der Tiere wird auf vieles geachtet, wie z. B. auf ausschließlich heimisches Futter, Weidehaltung und Freilauf. Nach dem Verzehr eines zarten „Oxenbratens“kann man bei den Spezialitätenwirten einen eigens gebrannten „Oxler-Schnaps“ probieren.
Die Liste der Oxenwirtemit Adressen finden Sie im Internet unter:
www.spezialitaeten-wirte.de/die-spezialitatenwirte/

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